Metéora

Monumentale Klöster auf den Plateaus gigantischer Felsmonolithen, die über den Wolken zu schweben zu scheinen: Ein junger Mönch und eine junge Nonne befinden sich in einem ebensolchen Schwebezustand, nachdem sie sich ihre Liebe füreinander eingestehen müssen und in einen ernsten Konflikt zwischen spiritueller Hingabe und irdischem Verlangen geraten. Überwältigende Bilder von einer surrealen, steinernen Welt und den Menschen, die sich ihr ergeben haben. Ein berauschendes bis todlangweiliges Kunstwerk, reich an großen Bildern und arm an Ereignissen.

Stathoulopoulos übt sich als Erzähler in der Kunst der totalen Reduktion: zaghafte Gesten, Andeutungen und Auslassungen sind hier alles; großes Drama, Tempo und ganze Sätze sind nichts. "Metéora" zeigt detailgenau die strengen Riten des Ordenslebens, die beschwerlichen Auf- und Abstiege in die Klöster, doch von der Liebesgeschichte bleiben nur Fragmente, was durchaus einen Sinn ergibt, denn es liegt ja im Interesse der Protagonisten, dass diese Liebe so geheimnisvoll wie möglich bleibt.