In einem Land, in dem es weder an Sonne, noch an Wasser mangelt, ist die Auswahl von Pflanzen ein schwieriges Unterfangen. Nach reifer Überlegung habe ich mich dazu durchgerungen, die "klassische" mediterrane Flora hier nicht abzubilden, sondern mich auf die besonderen Funde zu beschränken. So schwer mir das gefallen ist, bedeutet es, das Oliven und Oleander, Bougainvillea, Zitronen und Orangen sowie Palmen, Kakteen, Zypressen und Ginster hier nicht erscheinen. Auch viele bunte, aber mir nicht namentlich bekannte Blumen von blühenden Berg- und Frühlingswiesen sucht man hier vergeblich.

Kapernstrauch

Erstaunlich, wie die zarten Blüten des Kapernstrauchs der intensivsten Sonne trotzen, wenn man sie ausnahmsweise mal nicht schon als Knospe erntet. An heißen, trockenen Standorten ist sie sehr verbreitet, doch unscheinbar, wenn sie nicht gerade blüht.

Klatschmohn

Im Frühling beherrscht der Klatschmohn weite Landstriche. Die blutrot blühende Pflanze ist für mich der Inbegriff griechischen Frühlings, sodass ein Bild auf fast keiner Reise fehlt.

Rote Spornblume

Die Rote Spornblume hat mich seit meiner Jugend beeindruckt. Aus welch winzigen Spalten in Felsen und Steinmauern sie üppige Blüten hervorsprießen lassen, ist erstaunlich.

Agaven

Das Besondere an Agaven ist, das sie nur einmal blühen und bis zur Ausbildung der mehrere Meter hohen Blüte mehrere Jahrzehnte vergehen können. Dann stirbt die Pflanze ab.

Paternosterbaum

Die zierlichen Blüten des aus Südostasien stammenden Paternosterbaum verströmen einen so betörenden Duft, dass man ihn eher mit der Nase, als mit den Augen wahrnimmt.

Herbstzeitlose

Die Herbstzeitlose könnte man leicht für ein Krokussgewächs halten. Und auch wenn die Art nicht gefährdet ist, lässt man die ebenso schöne wie giftige Lilienverwandte besser unberührt stehen.

Palisanderholzbaum

Da der frostempfindliche Palisanderholzbaum im Frühjahr seine Blüten trägt, bevor die Blätter erscheinen, leuchtet er besonders farbenfroh. Trotz seines Namens hat er nichts mit dem gleichnamigen Nutzholz zu tun.

Seidenbaum

Der in Asien heimische Seidenbaum fällt durch seine feinen, seidig glänzenden Blüten auf. Obwohl zu den Mimosengewächsen gehörend, wird er als recht robuste Zierpflanze geschätzt.

Königskerze

An der Königskerze faszinierte mich schon immer, in welch steinigem und trockenen Gelände diese wunderschöne Pflanze gedeiht.

Meerzwiebel

Auch die Meerzwiebel ist ein Überlebenskünstler. Die im gesamten Mittelmeerraum vorkommende Pflanze hab ich von den Höhen des Épirus bis zu den ausgedörrten Hängen Kretas schon überall gesehen.

Iris

Was man hierzulande teuer kaufen muss, wächst in den Bergen Nordgriechenlands frei und wild: Die Iris (Schwertlilie) kann bezüglich Schönheit mit jeder Orchidee konkurieren.

Sumpfschwertlilie

Nah mit letzterer verwandt ist die Sumpfschwertlilie, die man vielleicht kaum in Griechenland vermuten würde, bevorzugt sie doch einen dauerhaft (Süsswasser-)nassen Standort.

Alpenveilchen

Alpenveilchen kennt man vor allem als Zimmerpflanze. Das auf dem griechischen Festland beheimatete Griechisches Alpenveilchen ist wie ihre zahlreichen Verwandten giftig, was ihrer Schönheit keinen Abbruch tut.

Rote Mittagsblume

Die sukkulenten, dickfleischigen Blätter der Roten Mittagsblume zeigen auf den ersten Blick, dass sie auch mit langen, heißen Trockenphasen kein Problem hat.

Knoblauch

Knoblauch ist nicht nur ein wundervollendes Gewürz, seine Blüte ist ebenfalls nicht zu verachten. Von Zwiebeln und Schnittlauch unterscheidet sie sich vor allem in der Größe.

Milchsterne

Als ich zum erstenmal Milchsterne sah, war ich mir sicher, dass sie Tolkien als Vorbild für seine mythischen Simbelmyne gedient haben - vor allem wegen ihrer exquisiten Standorte.

Skabiose

Endemische Arten zu finden, ist ein seltenes Glück. Die nur im Épirus und Albanien vorkommende Skabiose (Scabiosa tenuis) ist mit ihrer auffälligen Blüte immerhin kaum zu übersehen.

Calla

Eigentlich ist die Calla nur in Afrika heimisch. Das schmälerte die Begeisterung für dieses am Strand von Náfpaktos frei wachsende Exemplar jedoch in keiner Weise.

Artischocke

Das die Artischocke eine Distelpflanze ist, kann man anhand ihrer Blüte sofort erkennen. Deren Größe -  wie eine Männerfaust - ist jedoch beeindruckend. Die verwandte Eselsdistel steht ihr hinsichtlich Größe und Schönheit kaum nach.

Amethyst-Mannstreu

Dass Disteln nicht nur stechen und schön blühen können, beweist die Amethyst-Mannstreu. Ihre leuchtend violett-blauen Blätter können ganze Berghänge zum Leuchten bringen.

Feigen

Weit verbreitet in Gärten und am Wegesrand sind Feigenbäume. Sie liefern delikate Früchte und die Blätter verströmen in der heißen Sonne einen charakteristischen, kokosartigen Duft.

Gelber Hornmohn

Herrliche Farbkleckse in trockener sandiger Umgebung bildet der Gelbe Hornmohn. Die zarten Blüten lassen vergessen, dass die Pflenze ein hartgesottener Überlebenskünstler ist.

Mispel

Mispelbäume sieht man nicht so oft in Plantagen angebaut wie die typischen Zitrusfrüchte. In Gärten und am Straßenrand findet man das süße Obst hingegen recht häufig.

Kirschpflaume

Genauso appetitlich anzuschauen, aber vollkommen ungenießbar ist die Kirschpflaume, deren ungeheuer adstringierende Wirkung jeden Genuss verdirbt. Ob sie diese Wirkung bei voller Reife verliert, konnte ich leider nicht mehr überprüfen.

Drachenwurz

Solch riesige Blüten erwartet man eher in den Tropen als in Europa: Dieses Exemplar eines Drachenwurz habe ich in einem Olivenhain auf dem Pílion entdeckt.

Stockmalve

Im Pílion wirken manche Olivenhaine im Frühjahr wie ein Blumengarten. Die dort häufigen mannshohen Stockmalven haben mir besonders gut gefallen.

Dünen-Trichternarzisse

Die auf trockenem Sandboden filigran blühende Dünen-Trichternarzisse hat unter dem Namen "Rose von Scharon" schon die Propheten Salomo und Jesaja fasiziniert.

Mastix

Der Mastix-Strauch, auch Wilde Pistazie genannt, ist ein typischer Vertreter der Macchie. Im Spätsommer leuchten seine roten Beeren weithin.

Terpentin-Pistazie

Einen weiteren Farbtuper der Macchie-Vegetation bildet die Terpentin-Pistazie, auch Terebinthe genannt. Sie trägt ihren Namen durchaus zu Recht, da aus ihr, neben vielen anderen Verwendungen, auch echtes Terpentin gewonnen werden kann.

Pistazie

Neben der Wilden und der Terpentin-Pistazie findet auch die Echte Pistazie das Klima, das sie liebt. In Europa wird sie vor allem in Sizilien und Griechenland kultiviert.

Kermes-Eiche

Ein weiterer interessanter Vertreter in der Macchie ist die Kermes-Eiche. Vom Blatt her denkt man eher an eine Stechpalme und ist verwirrt, wenn man dann die Früchte entdeckt, die einer deutschen Eiche doch sehr ähneln.

Tabak

Der Blaugrüne Tabak enthält zwar deutlich weniger Wirkstoffe als sein bekannter Vetter, blüht aber dafür viel schöner. Der anspruchslose Einwanderer hat sich mancherorts Straßenränder und Schuttflächen erobert.

Wald-Bergminze

Nicht nur das Auge, sondern auch die Nase beglückt die intensiv duftende Wald-Bergminze. Die orchideenartig schönen Blüten sind wegen ihrer Kleinheit leicht zu übersehen.

Levkojen

Die Wildform der auch als Zierpflanze gezüchteten Levkojen liebt Sandstrände und Felsenküsten. Beides findet sie in Mátala, wo ich sie vor den berühmten Hühlen entdeckt habe.

Nachtschatten

Die Blüten erinnern an Kartoffeln oder Tomaten und tatsächlich ist der Weidenblättrige Nachtschatten ein naher Verwander. Das abgebildete Exemplar stammt aus Díon.

Felsennelke

Die kleine und eher unauffällige Felsennelke fiel mir dadurch auf, dass sie in einem bereits sommertrockenen Umfeld leuchtend violette Flecken inmitten des trockenen Hellbrauns bildet.

Wildblumen Methóni

Auf der überwucherten Fläche der Festung von Methóni konnte ich neben einigen weiteren Arten auch Kronenwucherblume, Zichorie, Silber-Greiskraut, Wilde Möhre und Golddistel entecken.