Niemand hat noch ergründet, wie der Mensch sich verändert, wenn er den Ort verändert, und welche
geheimen Verwandlungen da sich mit ihm vollziehen. Ist man derselbe an einem anderen Ort?
(Erhart Kästner)
Zum dritten Mal steht Kreta auf meinem Reiseplan. Ich verfolge mehrere Ziele: Einigen Orten, die ich von früher flüchtig kenne, möchte ich mehr Zeit widmen. Weiterhin möchte ich Heny einige weltberühmte Sehenswürdigkeiten vorstellen und nicht zuletzt möchte ich den äußersten Westen Kretas kennenlernen. Dort gibt es einige international bekannte Strände, zu denen ich bislang nicht vorgedrungen bin.
Der Airbus A320 ist bis auf den letzten Platz besetzt und hebt pünktlich in Köln ab. Der Pilot prophezeit eine Flugdauer von 2:50 Stunden, eine halbe Stunde weniger als nach Kreta üblich. So haben wir die Alpen schon nach weniger als einer Stunde hinter uns und landen im letzen Licht des Tages auf dem "Nikos Kazantzakis"-Flughafen von Iráklion. Heny kümmert sich um die Koffer, ich nehme währenddessen den Mietwagen in Empfang. Da beides ungewöhnlich schnell vonstatten geht, sitzen wir bereits 20 Minuten nach dem ersten Bodenkontakt in einem knallroten Seat Mii und erreichen kurze Zeit später unser Hotel. Das "Mirabello" kenne ich aus dem Jahre 2010. Nicht nur, dass es ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hat, liegt es überdies sehr zentral und dennoch ruhig in einer kleinen Gasse mitten in der Altstadt.
Da die Anreise so perfekt geklappt hat, bleibt uns reichlich Zeit, den angefangenen Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Das Zentrum der Altstadt liegt keine fünf Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt. Vor der historischen venezianischen Loggia können wir die letzen Momente eines öffentlichen Konzerts miterleben, zu dem auch getanzt wird. Danach begrüßen wir in einem nahen Lokal den Urlaub mit ein paar Mýthos-Bier und einer Mitternachtspizza.
Der Rückweg zum Hotel führt durch den kleinen Theotokópoulos-Park, in dem die Jugend der Stadt mit Musik und Tanz gut gelaunt ins Wochenende hineinfeiert.