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Noch einmal wollen wir heute einen größeren Ausflug machen und schwanken zwischen den Zielen Réthimnon im Norden der Insel und Frangokástello an der gegenüberliegenden Südküste. Da die erste Stunde Autofahrt bei beiden Zielen die gleiche ist, fahren wir erst einmal los - die gleiche wunderbare Gebirgsstrecke, die wir auch auf dem Weg zum Kloster Préveli schon gefahren sind. Während der Fahrt fällen wir die Entscheidung für Frangokástello, wir folgen also nicht dem weiteren Verlauf der Straße nach Norden, sondern biegen nach Westen ab und tauchen erneut in eine bizarre Gebirgslandschaft ein.

Besonders schön ist die Kotsifoú-Schlucht, an der engsten Stelle gerade breit genug für die schmale Straße. Und auch wieder typisch Griechenland: Egal, wie abgelegen die Stelle sein mag, man findet immer genug Platz für eine kleine Kapelle. Einfach eine Wand vor den überhängenden Fels gemauert, von innen und außen weiß gekalkt - fertig. Dass man die in der engen Schlucht besonders laut klingende Glocke ungestraft betätigen kann, macht den Kindern einen Riesenspaß.

Die letzten Kilometer führt die Straße abwechselnd über weite Panoramahöhen und schmale Täler mit waghalsigen Brückenkonstruktionen allmählich bis hinab zur Küste - eine tolle Strecke!

Schließlich erreichen wir unser Tagesziel: Die imposante Ruine von Frangokástello der venezianischen Festung beherrscht die Schwemmlandebene, wäre aber wahrscheinlich nicht so ein beliebtes Ausflugsziel, wenn es nicht in unmittelbarer Nähe wunderbar flache, feinsandige Badestrände gäbe, die in ihrer Wattähnlichkeit an die Nordsee erinnern und auch Nichtschwimmern alle Möglichkeiten zur Unterhaltung bieten, z.B. Muschel- und Schwammsuche oder die Jagd auf kleine Krebse und Fische.

Auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher nach Agía Galíni, einem ehemaligen Fischerdorf, das in diversen Reiseführern wegen seines Charmes hervorgehoben wird. Aber irgendwie haben wir eine andere Vorstellung von Charme. Der Ort ist eine Touristenhochburg ohnegleichen, zugebaut und teuer. So kaufen wir lediglich etwas Proviant und fahren dann zurück ins Hotel. Das Abendessen nehmen wir heute wieder im Dorf ein - vermutlich zum letzen Mal.