Auch heute Morgen ist der Himmel bedeckt und es fallen ein paar Tropfen, so dass wir erneut einen Ausflug einplanen. Von der Hauptstraße biegen wir zwischen Míres und Górtis nach Norden ab und steuern das Bergdorf Zarós an. Am Eingang des Dorfes befindet sich eine historische Getreidemühle, die über ein Wasserrad von einem ganzjährig wasserführenden Bergbach angetrieben wird. Der alte Michális ist gerne bereit, die Funktion der Mühle live zu demonstrieren, erwartet dafür allerdings, dass wir das eben gemahlene grobe Mehl anschließend auch käuflich erwerben.
Auf dem Rückweg machen wir, wie gestern, einen Mittagsstop in Míres, allerdings heute nicht so ausgedehnt, so dass wir am Nachmittag noch reichlich Zeit haben, zum Baden an den Strand von Kommós zu fahren. Das Wetter ist wieder freundlich und warm, wenn auch nicht wolkenlos und es bläst ein kräftiger Wind, der eine - für Mittelmeerverhältnisse ordentliche - Brandung bewirkt.
Bei einem Strandspaziergang hatte ich in den letzten Tagen gesehen, dass sich in Kalamáki, einer kleinen Ansiedlung am nördlichen Ende der Bucht von Kommós, ein paar einladende Tavernen befinden. Nachdem wir uns im Hotel erfrischt haben, fahren wir zum Abendessen dorthin. Hier sitzen wir phantastisch, direkt am Strand, beim Rauschen der Brandung, mit freiem Blick nach Westen auf die untergehende Sonne. Da auch das Essen einwandfrei ist, bleibt ein herrlicher Abend in Erinnerung.
Die Dunkelheit brach herein, und die Inseln wurden in der Ferne sichtbar, sie schwebten über dem
Wasser, sie berührten es nicht. Die Sterne strahlten in prächtigem Glanz, der Wind wehte sanft und
kühl.
(Henry Miller)