Wenig ausgeruht starten wir in den ersten Tag - der starke bis stürmische Meltemi, der Ägäis-typische Nordwind, hat während der ganzen Nacht keine Ruhe gegeben und lautstark mit den Fensterläden gespielt. Da er sich zum frühen Morgen gelegt hat, spricht nichts dagegen, den Tag am Stand zu verbringen. Im Licht des Tages können wir die herrliche Lage des Hotels besser beurteilen: Es liegt am westlichen Rand des kleinen Ortes Votsalakia, in wirklich ruhiger Lage und nur durch die fast unbefahrene Küstenstraße vom Strand getrennt. Vom großzügigen, Bougainvillea-bewachsenen Balkon unseres Appartements blicken wir auf das nur wenige Meter entfernte Meer und können zu unserer Rechten, im Westen die Inseln Fourni und Ikaria erkennen.
Beim Blick auf die Karte wir uns auch klar, warum die gestrige Busfahrt so lange gedauert hat: Anstatt vom Flughafen aus den direkten Weg nach Votsalakia zu nehmen, ist der Bus entgegen dem Uhrzeigersinn einmal um die gesamte Insel gefahren: ca. 80 Straßenkilometer in drei Stunden.
Der hotelnahe Strand ist kiesig, aber alles andere als überfüllt, und die steile Felswand im Rücken bietet einen guten Schutz vor dem böigen Wind, so dass wir den Großteil des Tages am Strand verbringen. Am späten Nachmittag erkunden wir den kleinen Ort, der glücklicherweise vom Massentourismus noch nicht erreicht worden ist.
Am Abend kehren wir in eine sehr nett wirkende Taverne ein. Zur Auswahl der Speisen werden wir umgehend in die Küche bestellt, wo Mutter und Großmutter sich um Salate, Gemüse und Schmorgerichte kümmern. Der Familienvater steht am Grill, die beiden Söhne haben die Aufgabe, sich um das Servieren und Abräumen der Speisen und Getränke zu kümmern - wie im Bilderbuch. Unter Bäumen sitzend genießen wir ein reichliches und schmackhaftes Abendessen, das Lokal gefällt uns sehr und hat darüber hinaus den Vorteil, dass es von hier aus zum Hotel nur wenige hundert Meter sind - eine Entfernung, die wir auch nach reichlich Retsina und Ouzo noch ohne Probleme bewältigen können.