Am frühen Abend landen wir auf dem Flughafen der Insel Samos, die mir meine Schwester Felizitas als die grünste und schönste der griechischen Ägäis-Inseln empfohlen hat. Bald haben wir die üblichen Flughafen-Formalitäten hinter uns gebracht und sitzen im alltours-Bus, der uns zu unserem Hotel nach Votsalakia bringen soll, knapp 25 Kilometer Luftlinie vom Flughafen entfernt. Nachdem wir ca. eine Stunde im Bus gesessen haben und allmählich die Sonne untergeht, versichere ich mich beim Fahrer, dass er unser Hotel auch wirklich auf seinem Routenplan stehen hat. Er winkt beruhigend ab. Nach zwei Stunden - es ist inzwischen 21:00 Uhr und stockdunkel - wiederhole ich die Nachfrage - auch diesmal eine beruhigende Geste. Alle anderen Fahrgäste wurden inzwischen an diversen Hotels abgesetzt, Anja und ich sind die Letzten. Eine weitere Stunde später, nach fast drei Stunden Fahrt, erreichen wir tatsächlich unser Hotel.
Der machohafte Hotelbesitzer mit dem passenden Namen Despotakis weist uns ein sehr schönes, großes vier-Bett Appartement zu, mit dem Hinweis, dass unser endgültiges Zimmer noch nicht frei wäre und wir am übernächsten Tag umziehen sollten. Damit beißt er bei Anja natürlich auf Granit und nach einem sehr emotionalen Disput zieht er ab. Wir werden ihn in den nächsten zwei Wochen nicht wiedersehen.
Erschöpft vom Flug, der langen Busfahrt und dem unschönen Empfang sind wir froh, dass wir uns trotz der fortgeschrittenen Zeit - es ist bereits nach 23:00 Uhr - in einer nahegelegenen Taverne an den letzten Stücken Moussaka stärken können.