Alexis Sorbas

Jeder kennt die Musik, jeder kennt den Film "Alexis Sorbas", wo Anthony Quinn im grandiosen Finale seinem englischen Freund zeigt, was Lebensfreude ist und ihm auf den Trümmern seiner Arbeit beibringt, den Sirtaki zu tanzen. Aber wer kennt das Buch? Absolut empfehlenswert nicht nur für Griechenlandfreunde - ein Werk der Weltliteratur: Nikos Kazantzakis' "Alexis Sorbas".

Der kretische Gast

Als eines meiner Lieblingsbücher ist "Der kretische Gast" von Klaus Modick natürlich mein Top-Tipp. Zwei abwechselnd erzählte Handlungsstränge, die 30 Jahre auseinanderliegen und zu einem gemeinsamen Finale verwoben sind, bieten neben Höchstspannung vor geschichtlichem Hintergrund viel kretisches Lokalkolorit.

Schattenhochzeit

Ebenfalls auf Kreta spielt die "Schattenhochzeit" von Ioanna Karystiani. Zu Beginn noch etwas spröde entwickelt die Geschichte einen unwiderstehlichen Sog, der den Leser genauso wie den Hauptdarsteller langsam und unausweichlich immer tiefer in eine Geschichte hinein zieht, die ihre Spannung aus dem Aufeinandertreffen einer archaischen und einer modernen Welt bezieht.

Die Augen des Meeres

Die Frauen von Andros

Von derselben Autorin sind die Werke "Die Augen des Meeres" sowie "Die Frauen von Andros". Die fast dokumentarisch wirkende Schilderung des Lebens der Seefahrerfrauen auf der Kykladeninsel Andros fordert Ausdauer und Konzentration beim Lesen, belohnt aber mit einer atmosphärischen Schilderung einer vergangenen Gesellschaftsform, weit abseits der Männer, und doch von ihnen bestimmt. Ein ähnliches Thema, aber etwas zugänglicher geschrieben - behandelt "Die Augen des Meeres", das ich daher als erstes zur Lektüre empfehlen würde.

Hellas Channel

Die Kriminalromane rund um den Athener Kommissar Charitos führen den Leser tief in das nicht immer freudvolle Leben eines Durchschnittsgriechen im modernen Athen. Die Probleme der nur bedingt sympathischen Hauptfigur mit Kollegen, Vorgesetzten, Familie und Kriminellen könnten in jeder Großstadt der Welt spielen. Die lakonische Banalität der Fälle und viel Lokalkolorit machen die Bücher von Petros Markaris zu eine angenehmen Feierabend- oder Urlaubslektüre.

Corellis Mandoline

Das 20. Jhdt. hat den Griechen schicksalhafte Erlebnisse im Überfluss beschehrt: Die Vertreibungen der 20er Jahre, die Besatzung im zweiten Weltkrieg, der sich unmittelbar anschließende Bürgerkrieg und die Militärdiktatur. Nicht verwunderlich ist es da, wenn große Romane vor solchem geschichtlichen Hintergrund entstehen. "Corellis Mandoline" von Louis de Bernières kombiniert Liebe und Leid, Krieg und Glück, Verzweiflung und Vergebung mit wunderbarer Leichtigkeit, Tragik und Humor.

Jenseits von Epirus

Das ausgehende 19. Jhdt. ist eine seltene Kulisse für einen griechischen Roman. Vielleicht gerade deswegen ist "Jenseits von Epirus" von Nikos Themelis (der übrigens in Köln Jura studiert hat) in Griechenland einer der erfolgreichsten Romane der neueren Zeit. Aus der Sicht mehrerer Personen erzählt er auf mitreißende Weise Episoden der Lebensgeschichte seines Großvaters in der - damals - multikulturellen Welt der kleinasiatischen Griechen.

Die Kanonen von Navarone

Im Dickicht des Pelion

Zu dem Roman von Werner Helwig habe ich ein zwiespältiges Verhältnis: Es liest sich mal spröde und derb, mal unterhaltsam, mal phantasierend und mal romantisch. Es braucht etwas Mühe, der Geschichte eines eigensinnigen Taugenichts zu folgen und so ist es kein Buch, dass ich "verschlungen" habe. Für einen bekennenden Fan des Pílion-Gebirges ist es trotzdem eine Pflichtlektüre, die sich lohnt.